„Klimaschützer aus dem Kreis von Gießen 2035Null prüfen eigene Liste bei der Kommunalwahl“

Nach der Präsentation des Klimaberichts der Stadt herrscht im Bündnis 2035Null große Frustration über die fehlenden Fortschritte in Richtung Klimaneutralität. Nicht nur erscheint der Klimabericht in einigen Teilen fehlerhaft, was sich aufgrund vielfach fehlender Quellenangaben jedoch nicht abschließend bewerten lässt, er erzeugt auch keinerlei Aufbruchstimmung. Statt konkrete Maßnahmen zu erörtern, die Gießen auf den richtigen Weg bringen könnten, wurde anscheinend großer Wert darauf gelegt, das Problem als eigentlich nicht lösbar und weitgehend außerhalb des Wirkungskreises der Gießener Stadtpolitik darzustellen. Auch die Aussagen aus den Parteien der Regierungskoalition in der Aussprache zum Bericht in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie die Beiträge z. B. zum Ausbau der Rathenaustraße lassen nicht erkennen, dass die handelnden Personen den Ernst der (Klima-)Lage erkannt haben und bereit sind, dem Beschluss zur Klimaneutralität wirkungsvolle Taten folgen zu lassen. So wird der wegweisende Beschluss vom vergangenen Jahr schrittweise und gezielt ad absurdum geführt.
Die Diskussionen, wie wir als Bündnis nun mit dieser Situation umgehen, sind noch nicht abgeschlossen. Klar ist jedoch, dass wir deutlich mehr Problembewusstsein und Dynamik in die Stadtpolitik bringen müssen, damit diese ihrer Verpflichtung, die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, auch mit dem gebotenen Nachdruck nachkommt. Wir prüfen daher nun intensiv, ob die Aufstellung einer eigenen Liste zur Kommunalwahl im März 2021 eine geeignete Option ist und rufen alle Interessierten auf, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Sei es mit kritischen Wortmeldungen, Unterstützungsbekundungen (gerne auch öffentlich in Form von Leserbriefen oder Kommentaren in den sozialen Netzwerken) oder mit der Bereitschaft, sich einer solchen Liste anzuschließen. kontakt@2035null.de