Im Kreis der Gießener Verkehrswendegruppen wurde in den vergangenen Wochen ein zweiter Bürgerantrag entwickelt, für den nun Unterschriften gesammelt werden. Hintergrund ist der in den vergangenen zwei Jahren in intensiver Arbeit entwickelte Verkehrswendeplan für Gießen (siehe www.giessen-autofrei.tk). Darin ist vorgesehen, perspektivisch ein Netz von Straßenbahnen einzurichten, um die Straßen und deren Anwohnerinnen vom Pkw-Verkehr zu entlasten
Bei dem 2. Bürgerantrag geht es darum, die Gießener Verantwortlichen dazu zu verpflichten, auf den für dieses Straßenbahnnetz vorgesehenen Straßen keine Entscheidungen mehr über den Aus- oder Neubau zu treffen, ohne vorher einen Kostenvergleich (inkl. aller möglichen Fördermittel) mit und ohne Straßenbahn anzustellen. Dieser Kostenvergleich soll darüber hinaus in Bürgerversammlungen präsentiert und erörtert werden.
Vor dem Hintergrund der Verpflichtung der Stadt Gießen, bis 2035 klimaneutral zu werden, ist diese Forderung absolut konsequent und schlüssig. Dieser Klimaneutralitätsverpflichtung kann Gießen nur nachkommen, wenn sich das Mobilitätsverhalten in Gießen deutlich verändert – d. h. weg vom privaten Pkw bzw. dessen bevorzugter Nutzung, hin zum Umweltverbund (d. h. ÖPNV, Fahrrad, Zufußgehen). Ein „Weiter so“ in der autofokussierten Planung wie in den vergangenen Jahrzehnten, wie es sich z. B. im Beschluss des Stadtparlaments zur Erweiterung der Konrad-Adenauer-Brücke auf vier Pkw-Spuren manifestiert, kann es daher nicht geben. Wir brauchen auch in der Verkehrsplanung einen grundlegenden Wandel, gestützt auf klaren Vorgaben für eine Verkehrswende. Genau dies soll durch den Bürgerantrag unterstützt werden.
Konkrete inhaltliche Erläuterungen zum Antrag finden sich unter: www.giessen-autofrei.tk